Getreu dem Zitat von Friedrich Hölderlin:
„… das heilige Grün, der Zeuge des seligen, tiefen Lebens der Welt.“
macht Reiner Heidorn Grün zum Ausgangspunkt seiner künstlerischen Schöpfungen und Schöpfungen sind es! Als erschüfe er einen Kosmos, der allem Lebendigen huldigt, tropft und tränkt, schliert und sprenkelt, wallt und wabert Grün dem Betrachter in einem Variantenreichtum entgegen, welcher weder farblich noch formal Grenzen zu kennen scheint: vom hellen Lindgrün über Pistazie, Smaragd, Türkis bis hin zu Olive ist in seiner Palette alles zu finden, was die Farbe konstituiert – ergänzt durch Erd- und Wasserfarben.

Die Bilder des Künstlers sind eng mit Weilheim verbunden, bei der Erstellung der Bilder mit einer besonders ölhaltigen Acrylfarbe kommt auch Reisig aus der Weilheimer Au zum Einsatz.

Blicken wir auf wogende Wiesen? Auf prasselnden Regen im Geäst? Auf das Dickicht eines Waldes? Auf Unterwasserwelten? Egal! Es ist nicht das kleine Konkrete, dem der Künstler huldigt, sondern das große Ganze. Eine Ode an das Leben und an seine Transformationen: Reiner Heidorns Welt ist in steter Verwandlung begriffen, eine Metamorphose, die auch der Betrachter zu durchleben eingeladen ist, begleitend zu den Veränderungen, die er in seinem eigenen Leben durchläuft.

Die Besucher des Ateliers waren von den überwiegend großformatigen Bildern von Reiner Heidorn sehr angetan. Der Künstler nahm sich Zeit für viele Nachfragen aus dem Publikum, z. B. zu der unregelmäßigen plastischen Oberfläche der Bilder, bevor der interessante Abend bei einem gemütlichen Beisammensein im Restaurant Pöltner Hof ausklang.